Im Jahr 1932 war die ganze Welt mit dem politischen und wirtschaftlichen Chaos der großen Depression konfrontiert. In der kleinen Stadt Wörgl in Österreich entwickelte der Stadtrat Michael Unterguggenberger eine neue Art von Papiergeld, das ein Verfallsdatum haben sollte.
Um das Verfallsdatum zu vermeiden, mussten die Scheine in regelmäßigen Abständen gegen eine Gebühr abgestempelt werden. Ohne einen neuen Stempel würden sie wertlos werden. In diesem System würde das Sparen Geld kosten. Ersparnisse würden mit anderen Worten einen negativen Zinssatz haben. Nur wenn man es ausgibt oder investiert, kann man die Stempelgebühren vermeiden. Entgegen allen ökonomischen Dogmen funktionierte das System, und mit diesen neuen Instrumenten holte er die Stadt Wörgl aus der Misere und bekämpfte erfolgreich die explodierende Arbeitslosigkeit und Geschäftsschließungen. Die Stadt nutzte das Geld, um Arbeitslose für öffentliche Arbeiten zu bezahlen, und schuf damit einen Wohlstand, wie es ihn nie zuvor gegeben hatte.
Dieses Phänomen wurde als das “Wunder von Wörgl” bezeichnet und wurde zum Beweis für das paradigmatische Potenzial einer Währungsreform. Obwohl dieses Währungsexperiment vom Bankenmonopol gestoppt wurde, inspiriert es nach wie vor viele andere Führungspersönlichkeiten und Bewegungen, die eine gesündere Wirtschaft schaffen wollen.
In unserem digitalen Zeitalter können wir nun die gesellianischen und unterguggenbergischen Systeme weiterentwickeln und skalieren, um positive Anreize dafür zu schaffen, dass Bargeld ausgegeben und nicht gehortet wird, und zwar nicht durch das kostenpflichtige Stempeln von Papierscheinen, sondern durch den Einsatz von Distributed-Ledger-Technologie.
Diejenigen, die sich dessen bewusst sind, sind bereits auf dem Weg dorthin. Blockchain ist eine Technologie, die dies ermöglicht, und wir haben sie bereits. Überall auf der Welt entscheiden sich Gemeinschaften für faire, gerechte und 100 % transparente Systeme, die im Gegensatz zu Papiergeld unumstößlich, unveränderlich und für jeden mit Internetzugang zugänglich sind.
Es bietet sich uns eine Chance von historischem Ausmaß, uns kollektiv für Alternativen zu entscheiden, um die Monokultur des Massenkonsums zu ersetzen, die uns alle zum Komplizen des Marktversagens von anthropozänem Ausmaß macht.
Von diesem Ort der Ermächtigung aus wird es ein friedlicher Kampf, weil die Macht über andere überflüssig wird. So wie es Unterguggenberger durch sein lebendiges Vermächtnis deutlich gemacht hat.
Der Weg zu echtem Wohlstand in Zeiten konvergierender Krisen besteht darin, blühende und widerstandsfähige Gemeinschaften aufzubauen. Die Befähigung lokaler Gemeinschaften auf der ganzen Welt, ihre Zukunft selbst zu bestimmen, ist von entscheidender Bedeutung.
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